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30.06.2023

Die gläserne Decke zerbrechen

Tag der Zeugnisverteilung

SIE-Präsidentin Carolien Demey untersucht, warum wir immer noch die gläserne Decke zerschlagen müssen und was Soroptimistinnen tun, um Absolventinnen dabei zu helfen.

Mit soroptimistischer Hilfe auf dem Weg, die gläserne Decke zu durchbrechen – © adobe stock
Mit soroptimistischer Hilfe auf dem Weg, die gläserne Decke zu durchbrechen – © adobe stock

Wenn Studenten, Eltern, Freunde und Verwandte Schulen und Universitäten besuchen, um das feierliche Ritual der Übergabe von Zeugnissen und Diplomen zu bezeugen, dann sind das emotionale Momente voller Versprechen, Ehrgeiz für die Zukunft und Dankbarkeit für die Zeit und Mühe, die zu dieser bedeutsamen Leistung geführt haben.

Es gibt jedoch immer noch viele Menschen, die diese Leistung verpassen, weil ihnen die notwendige Unterstützung fehlt, um ihre Träume zu verwirklichen. Sie haben vielleicht nicht die Kraft, die Unterstützung oder die wirtschaftlich günstigen Bedingungen gefunden, um sich ihrem Studium zu widmen. Soroptimistinnen haben deshalb Stipendien gestiftet, um diesbezüglich zu helfen.

Heute, während sich erfolgreiche Absolventen im Ruhm ihrer hart verdienten Abschlüsse sonnen, sind sie sich aber über den Weg vor ihnen unsicher. Sie wissen möglicherweise nicht, welche weiteren Schritte sie unternehmen müssen oder welche zusätzlichen Fähigkeiten sie benötigen, um eine erfolgreiche Karriere aufzubauen. Sie haben gerade erst die erste Hürde genommen, um ihre Träume zu verwirklichen, die daher auch für die Wahl ihres Studiums entscheidend waren.

Nach der Pandemie erlebten viele Unternehmen organisatorische Veränderungen. Mit der neuen Realität kam eine neue Flexibilität bei Arbeitsregelungen, die dazu beitragen sollte, dass schnelles Ausscheiden und Burnout zu verringern. Während sich die "Landschaft" veränderte, blieb die Barriere, die als "gläserne Decke" bekannt ist, erhalten.

Früher glaubte ich, dass die Dringlichkeit nachgelassen hätte, die gläsernen Decke zu durchbrechen,  aber die Pandemie verursachte einen erheblichen Rückschlag für die Vertretung von Frauen in Spitzenpositionen. Wenn wir uns beispielsweise den Bereich der Wissenschaft ansehen, beträgt der Anteil der Frauen, die den Nobelpreis für Physik erhalten, nur 2 % – eine leichte Verbesserung gegenüber dem jüngsten Wert von 1 % – eine Statistik, die bei weitem keinen Beifall verdient.

Um die gläserne Decke wirklich zu durchbrechen braucht es mehr. Angefangen mit einem Mentalitätswandel, sowohl innerhalb der Gemeinschaften als auch unter den Frauen selbst. Frauen neigen dazu, sich mehr um den Kollateralschaden zu kümmern, der mit dem Durchbrechen der Decke mitunter einhergeht; das macht sie zögerlich, während andere die Positionen einnehmen, die ihnen zu Recht zustehen.

Soroptimisten fördern Potenziale aktiv durch Leadership Academies und Mentoring-Programme. Sie schaffen einen sicheren Raum, um Barrieren zu überwinden und berechtigterweise ehrgeizige Ziele zu erreichen. Unser strategischer Plan umfasst die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen für Bildung (SDG4) und Geschlechtergleichstellung (SDG5), die über das herkömmliche Bildungskonzept hinausgehen,, die Bildung von Führungskräften fördern und Frauen befähigen, die Gläserne Decke zu durchbrechen.

Herzlichen Glückwunsch an alle, die ihre Abschlüsse gemacht haben! Macht Euch bereit, Euren Ambitionen bis an die Spitze zu folgen und dabei die Gläserne Decke zu durchbrechen!

Mit freundlichen Grüßen,
Carolien Demey, SIE Präsident 2021-2023

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23.06.2023

EU setzt Istanbul-Konvention in Kraft:

Durchbruch für die Rechte der Frauen in Europa

Bereits 2016 wurde die Istanbul-Konvention, das erste rechtsverbindliche internationale Instrument zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen auf internationaler Ebene, von der EU unterzeichnet. Doch erst jetzt haben die Abgeordneten dem Beitritt der EU zu diesem Übereinkommen zugestimmt. Es ist trotz aller nationalen Verweigerungen ein wichtiger Schritt zum Schutz von Frauen und Mädchen in ganz Europa.

– © wemove.eu
– © wemove.eu

Grund der Verzögerung war die Weigerung einiger Mitgliedsstaaten zur Ratifizierung (rechtskräftige Bestätigung) der Vereinbarung. Daher musste erst der Europäische Gerichtshof in einem Gutachten bestätigen, dass für diese Ratifizierung keine Einstimmigkeit notwendig ist. Mit der Abstimmung ist die Beteiligung des Parlaments an diesem Verfahren abgeschlossen.
Der Beitritt der EU zum Übereinkommen von Istanbul entbindet die Mitgliedstaaten allerdings nicht davon, die Konvention selbst zu ratifizieren.
Das "Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt"  wurde am 11. Mai 2011  von 13 Staaten, unter anderem auch Österreich, in Istanbul unterzeichnet – und trägt daher den Kurztitel "Istanbul Konvention".
Österreich ratifizierte die Konvention am 14. November 2013, am 1. August 2014 trat sie in Kraft. 2015 kam Österreich der Verpflichtung zur Einrichtung einer offiziellen Koordinierungsstelle nach und installierte die "Nationale Koordinierungsstelle – Schutz von Frauen vor Gewalt".  

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07.06.2023

Dr. Eveline Wunder Gedächtnisstipendium

Einreichfrist: 15. Juli 2023

Im Gedenken an die außergewöhnliche Clubschwester Eveline Wunder schreibt SI Österreichische Union alle zwei Jahre das Dr. Eveline Wunder Gedächtnisstipendium aus.
Das Stipendium richtet sich an Frauen, die in ihrem Beruf andere Frauen – in vielfältiger Weise – unterstützen wollen; durch eine Weiterbildung und Spezialisierung im Beruf, die ohne dieses Stipendium nicht finanzierbar wäre.

Ende der Bewerbungsfrist ist der 15. Juli 2023,  bis dahin können auch noch fehlende Unterlagen zu bereits erfolgten Bewerbungen nachgereicht werden.

– © universität wien
– © universität wien

Das Stipendium in Höhe von 5000 € kann sowohl an Soroptimistinnen als auch an außen stehende Frauen aus Europa verliehen werden. Die Entscheidung über die Vergabe fällt bis 15. August 2023, die Vergabe selbst ist für Oktober 2023 terminisiert.


Die angestrebte Weiterbildung muss an einer öffentlich anerkannten Institution, vorzugsweise in Österreich oder in einem Nachbarland, erfolgen. Die Bewerberinnen können eingeladen werden, sich bei Soroptimist International Österreich vorzustellen.

Die vollständigen und vollständig ausgefüllten Bewerbungsunterlagen (PDF und DOC im Anhang) sind bis spätestens 15. Juli 2023 elektronisch an die TK Stipendien der SI Österreich, Csenge Rózsa-Jäger, zu senden (Adresse auf dem Formular).

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25.04.2023

Wir verabschieden uns von Heidrun Konrad

Sie führte ein Arbeitsleben mit und für den Soroptimismus

Heidi Konrad hat sich 38 Jahre für die soroptimistischen Ideen und Ziele eingesetzt. Sie hat Anstoß für 65 Clubgründungen gegeben, die Initiative „Open Heart – Open Door“ aufgesetzt, den SIE-Friedenskongress 2005 in der Wiener Hofburg organisiert, den Soroptimist-Friedenspreis aus der Taufe gehoben, ein Tourismusprojekt in Island auf die Beine gestellt und in Litauen mit der Initiative „Make your Way in Business with Lithuania“ gegen Vorurteile gearbeitet.  Seit 2012 koordinierte sie in ihrer Heimatstadt Spittal an der Drau das Projekt „Abenteuer Lesen“, in dem mehr als 100 freiweillige Tutoren mit leseschwachen Kindern je eine Stunde pro Woche lesen üben.
Am 20. April ist sie in eine neue, friedliche Welt aufgebrochen. Wir werden sie als Freundin, Mitstreiterin und Vorbild in Erinnerung behalten.

Für ihr Engagement wurde Heidrun Konrad mit dem Soroptimist-Ehrenring ausgezeichnet  – © gg
Für ihr Engagement wurde Heidrun Konrad mit dem Soroptimist-Ehrenring ausgezeichnet – © gg

Heidrun Konrad stammt aus Rosenbach/Kärnten, sie war verheiratet und hatte zwei Kinder.
Seit den 70er Jahren war sie in der Kinder- und Erwachsenenbildung tätig, 1998 wurde ihr der Titel Studienrätin verliehen.
Sie engagierte sich für zahlreiche Familienprojekte und -organisationen in Kärnten, österreichweit sowie im NGO Committee on Families der UN in Wien.
Heidi wirkte als Gemeinde- und Stadträtin in Spittal/Drau.
Sie war Mitglied im SI Club Spittal/Millstättersee und leitete Friedensprojekte und -aktivitäten und hielt Vorträge zum Thema Völkerverständigung.
2003-2004 war sie Präsidentin der Europäischen Föderation von Soroptimist International  (Frauen arbeiten für den Frieden).
2016 erhielt sie den Soroptimist-Preis für ihre Initiative "Abenteuer Lesen".
Seit 2019 war sie Trägerin des Ehrenzeichens des Landes Kärnten.

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14.04.2023

Soroptimistpreis 2022 übergeben

Der SI Österreich-Preis wird alle zwei Jahre vergeben

Der mit 7000 Euro dotierte Soroptimist Preis von Soroptimist International Österreich ging 2022 an das Projekt „kleine herzen“ von Pascale Vayer. Für die Einreichung zeichnete der SI Club Wien Donau verantwortlich. Pascale Vayer ist derzeit bemüht ukrainische Kinder, die nach Russland verschleppt wurden, wieder zu ihren Familien in die Ukraine zurückzubringen. Daher musste sie kurzfristig ihr Kommen zur Übergabe des Preises absagen und Christine Marek als sehr engagiertes Mitglied ihres Teams hat den Preis entgegengenommen. Österrreichs Soroptimistinnen gratulieren sehr herzlich.

Unions-Past-Präsidentin Eliette Thurn, Christine Marek, CP Antonia Hoerschelmann  – © club wien donau
Unions-Past-Präsidentin Eliette Thurn, Christine Marek, CP Antonia Hoerschelmann – © club wien donau

Pascale Vayer hat im Jahr 2006 den gemeinnützigen Verein „kleine herzen“ gegründet, um benachteiligten Kindern in Russland, der Ukraine und Kambodscha eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Mit Hilfe von Freiwilligen, Patenschaften und Bildungsprojekten hat sie ein Netzwerk geschaffen, das möglichst viele Kinder erreicht. So konnte seit der Gründung Hunderten von Kindern geholfen werden, die Schule zu besuchen, an Aktivitäten teilzunehmen und eine Chance zu schaffen, sich in die Gesellschaft zu integrieren und ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Besonders wichtig dabei ist Pascale Vayer eine persönliche Beziehung zu jedem Kind aufzubauen, was sie durch ihre regelmäßigen Reisen zu den von ihr betreuten Institutionen auch unterstreicht.

Im März 2022 ist es Pascale Vayer  gelungen, aus einem der Kriegsgebiete der Ukraine ein Heim mit 63 teils schwerkranken Kindern ca. 30 Betreuerinnen gemeinsam mit deren eigenen Kindern nach Österreich zu holen und im Südburgenland in einem ehemaligen Hotel sicher unterzubringen. Mit ihrer selbstlosen Liebe für Kinder und ihrem berührenden und leidenschaftlichen Engagement ist es ihr damit wieder gelungen, zunächst unmöglich Scheinendes möglich zu machen, anzupacken und unbeirrbar ihr Ziel zu verfolgen, nämlich konkret und unmittelbar zu helfen.

Der SI Club Wien Donau hat durch eine Spende auch ihre Aktion des „Rette mich“-Rucksacks unterstützt. Er soll helfen Kindern die traumatischen Erlebnisse einer Evakuierung etwas zu erleichtern. Neben einer warmen Decke, einer Taschenlampe und einigen lebensnotwendigen Utensilien enthält der Rucksack Essen für ein paar Tage, ein Buch und ein Kuscheltier. Für die traumatisierten Kinder ist dies ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Pascale Vayer ist derzeit bemüht ukrainische Kinder, die nach Russland verschleppt wurden, wieder zu ihren Familien in die Ukraine zurückzubringen. Daher musste sie kurzfristig ihr Kommen zur Übergabe des Preises absagen und Christine Marek, ein sehr engagiertes Mitglied ihres Teams, hat den Preis entgegengenommen.
Sie berichtete uns vor allem wie es zurzeit im ukrainischen Waisenhaus im Burgenland läuft. Die Kinder haben sich, vor allem durch die Betreuung in Kleingruppen sehr gut entwickelt. Für die ukrainischen Betreuerinnen und ihre eigenen Kinder ist das Leben fern von ihren eigenen Familien aber trotz dergroßzügigen  Unterstützung durch die lokalen Behörden eine Herausforderung.

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